Cat&Bat
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Wetter (April)
WETTER (NOVEMBER) Der Herbst ist angebrochen und es wird langsam immer kälter. In Felidea wird gefroren und gehungert.. Temperatur: 3°C (Felidea) 7°C (Festung) 15°C (Inseln)

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Beitrag  Bat So Apr 10, 2011 9:36 pm

Ruth ist 15 und soll mit Devon (Ja, über den Namen lässt sch diskutieren) eine Einheit Rebellen anführen.
Das muss nicht in Echt passieren, ich hab bloß Bock es zu schreiben.
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Beitrag  Bat So Apr 10, 2011 9:47 pm

"... 287, 288, 289, 2 -" Der dunkelrote Vorhang, der zur Raumtrennung verwendet wurde, raschelte leise. Noch immer bis in die Haarspitzen gespannt ließ Ruth zunächst langsam den Hintern, dann ihre Beine auf den Boden sinken. Wenn ihre Mutter sie wieder dabei erwischte, wie sie ihre Muskeln stärkte, würde sie misstrauisch werden Schon oft genug war sie besorgt angesehen worden, und auch wenn sie es nie eingestehen würde, saß ihr jedes mal einen Klumpen in der Kehle. Tatsächlich trat ihre Mutter ein, gefolgt von Ruths Vater, John, und einem Mann, den sie noch nie gesehen hatte. Und doch kam ihr der Fremde merkwürdig bekannt vor. Er war Fremdländer, der Hautfarbe nach zu Urteilen Ramhashani, aber er war größer, als jedes Reptil, das sie je gesehen hatte.
"Ruth?", begann John, "Das ist Devon. Er war derjenige, der uns die Flucht ermöglicht hat. Und er hat vorgeschlagen, dass wir einige Männer um uns scharen und genügend trainieren, bevor wir einen erneuten Versuch starten, zurückzuschlagen. Es stehen bereits mehrere bereit und wir versuchen weitere zu gewinnen." Sie verschränkte die Arme vor der Brust, vorallem um das Zittern darin zu unterdrücken, doch das war nicht der einzige Grund. Es gefiel Ruth nicht, wie sehr ihr Vater diesen seltsamen Fremden, der noch kein einziges Wort gesprochen hatte, in die Pläne einband. Auch sie hatte gewarnt, dass das Vorhaben ohne die nötige Anzahl an Männern scheitern würde, aber keiner hatte sie beachtet. Aber diesem Dahergelaufenen vertraute man.
"Woher weiß ich, dass er nicht einer von ihnen ist? Warum sonst hätte er euch befreit?" Nun trat Devon vor. "Entschuldigt, das ist eine Beleidigung. Ich habe ihm geholfen, weil ich es für richtig hielt, und -" "Ich werde euch genau hier aufhalten. Wenn jeder tun würde, was er für richtig hält, versänke die Welt im Caos. Aber das tut sie nicht, weil die Menschen sich fürchten, und folglich nicht tun was sie für richtig halten. Also wieso haben sie meinen Vater und die Anderen befreit?" Devons Ausdruck verdunkelte sich. "Wieso belasst ihr es nicht einfach dabei, dass ich euren Vater und seine Freunde befreit habe?" "Weil ich euch nicht im ge-" "Ruthia, entweder du nimmst das Angebot an, oder Devon wird die Männer alleine Führen.", unterbrach John harsch. "Fein, ich werde ein Auge auf ihn haben.", antwortete sie genervt, obwohl sie in Wahrheit so aufgeregt war wie noch nie. "In Ordnung. Bei Sonnenaufgang werdet ihr euren Männern vorgestellt. Gute nacht, Ruth." John stolztierte, gefolgt von Devon aus dem Zimmer, und auch Rachel ließ sie, nachdem sie ihr einen sorgevollen Blick zugeworfen hatte, allein.


Zuletzt von Bat am Do Apr 14, 2011 10:02 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag  Bat Di Apr 12, 2011 9:52 pm

Eigentlich, so dachte Ruth, hätte der Thriumph besser schmecken müssen, immerhin hatte sie ihr ganzes Leben daraufhin gearbeitet. Aber irgendetwas stimmte nicht. Wahrscheinlich lag es an diesem Devon, aber davon würde sie sich nicht abhalten lassen.
Lange Zeit, um darüber nachzudenken blieb ihr nicht, denn kurz nachdem sie wieder allein war, kam Rosie ins Zimmer gestürzt und fiel ihr um den Hals. "Ruth, du hast es geschafft!" Aufgeregt strich sie sich eine blonde Strähne, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte zurück. "Du wirst das großartig machen. Immerhin hast du mir fast alles, was ich übers Kämpfen weiß beigebracht. Ich hab übrigens gelauscht, aber ich musste wissen, was los war, als John (OMFG, Onkel John) mit diesem Typ ins Haus gegegangen ist. Sag nichts, du hast mir beigebracht wie man an Fasaden hochklettert." "Ist in Ordnung.", antwortete Ruth abwesend, "ich vertraue diesem Devon nicht, irgendetwas stimmt da nicht. Ich werde mit ihm reden. Jetzt." Ohne ein weiteres Wort ließ sie Rosie stehen und schwang den Vorhang zur Seite. Es war Ruth sehr wohl bewusst, dass sie soeben ihre einzige Freundin hatte stehen lassen, aber Rose würde das schon verstehe. Und Falls nicht, wäre es auch nicht weiter schlimm, sie war ihr ganzes Leben ohne Bezugsperson ausgekommen, da brauchte sie auch jetzt keinen, der ihr jeden Abend von ihrem Tag erzählte und von Ruth erwartete, dass sie ihr zuhörte.
Sobald sie das Haupthaus des äußerlich heruntergekommenen Gutshofs verlassen hatte, begann sie zu laufen. Aus irgendeinem Grund wollte sie das Gespräch mit Devon einfach hinter sich bringen. Als sie auf das Feld hinaustrat, auf dem alle Rebellen, die sich bis jetzt eingefunden hatten in geradezu erbärmlichen Zelten campierten, richteten sich augenblicklich alle Augen auf sie. Es war nicht so, dass Männer sie für besonders hübsch hielten, aber ihre Angewohnheit Hosen zu tragen, hatte, obwohl es ihr redlich gleich war, was die Leute über sie dachten, auch eine gewisse Wirkung. Jedes männliches Wesen über Zehn, starrte entweder ihre Beine, oder die vom eng anliegende Oberteile sehr betonten Brüste, alle Anderen ebenfalls, jedoch nicht lüstern, sondern meist maßlos empört. In dem Moment fiel ihr etwas anderes auf. Devon hatte ihre Kleidung keines Blickes gewürdigt. Und selbst fallst Ruths Eltern ihn darauf vorbereitet hatten war das sehr merkwürdig. Das er, von wo auch immer er stammte, eine Gefährtin hatte und ihr bedingungslos treu war, bezweifelte sie, die einzig realistische Erklährung war, dass er andere Männer bevorzugte, und auch das erschien ihr für einen Militärmann mehr als unwahrscheinlich. Es waren recht viele Männer zusammengekommen, aber Devon befand sich nicht darunter. Nachdem sie einige der Rekruten nach ihm befragt, jedoch keine brauchbare Antwort erhalten hatte, kehrte sie zum Wohnhaus zurück und lief dort direkt in Devon hinein.
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Beitrag  Bat Do Apr 14, 2011 11:37 pm

"Was zur Hölle tut ihr hier?", stieß sie zur Hälfte erschrocken, zur Hälfte wütend aus. "Hier befinden sich unsere privaten Räume, ihr dürft hier nicht einfach hereinmarschieren!" Devon schmutzelte leicht. "Ich gehöre nun zu euch, meine Liebe. Euer Vater hat mir eine Kammer zugeteilt. Und da wir uns nun bereits begegnet sind, wäre es vielleicht praktisch über die Führung der Männer zu beraten." Ruth öffnete den Mund um etwas zu erwiedern, besonn sich dann aber und drückte nur ein steifes "Fein, wir beraten." heraus. "Fein,", ahmte er ihren Tonfall nach, "aber wir sollten und ein Zimmer suchen. Es wäre eine Schande, wenn wir gestört würden." Zwar überging sie die Anspielung, konnte jedoch nicht anders als sich vorzustellen, wie sie Devon diese geschwollen Worte abwürgte. "Ich glaube das können das genau hier regeln. Und ich nehme mir die Freiheit mit meinen Forderungen anzufangen. Mir ist klar, dass ich nicht so respektiert werde, wie ihr, aber ich werde mir diesen Respekt verdienen, und unter keinen Umständen werdet ihr Versuche unternehmen mich bei Seite zu schieben. Auserdem gelten meine Regeln und Methoden.", ihre Stimme nahm einen bedrohlichen Unterton an, "Ich habe dieses Ziel angestrebt seit ich fünf geworden bin. Ich werde nicht zulassen, dass ihr mir diese Gelegenheit zerstört." Zur Abwechslung klappte diesmal Devons Unterkiefer hinunter. Solch eine Reaktion hatte er von einer jungen Frau nicht erwartet. "Ihr verlangt also, dass ich euch die Leitung überlasse und mich aus den Angelegen heraushalte. Das kommt nicht in Frage. Zunächst solltet ihr wissen, dass dieser Name, Ruth, er ist völlig lächerlich, zart und hübsch. Ihr braucht einen Namen, der euch entspricht... Scara.", flüsterte er. "Ja, Scara. er ist kraftvoll, aufsässig, und doch steckt eine gewisse Schönheit darin. Ändert euren Namen. Er werdet es nicht bereuen. Weiterhin scalage ich vor -" "Ich werde meinen Namen nicht ändern!", unterbrach sie ihn barsch, jedoch überging Devon das wütende Aufblitzen ihrer Augen einfach: " Bei allem Respekt, ihr werdet es nicht bereuen, -" "Es kommt
nicht in Frage, und auch zu all euren anderen, höchstwahrscheinlich idiotischen Vorschlägen: unter keinen Umständen!
" Sein Kiefer klappte, überrumpelt von ihrem heftigen Wutausbruch nach unten. "Ruth, ihr könnt unmöglich verlangen die Truppen alleine zu führen!" "Das kann ich sehr wohl, wisst ihr auch wieso? Weil ihr ohne mich keine zehn Mann lebend durch die erste Schlacht bringen werdet." Sie warf den Zopf in den Nacken und stolzierte davon. Das konnte, und würde, Devon nicht auf sich sitzen lassen. "Ruth!" Erneut wirbelte sie herum: "Geht ficken!"
Ein beunruhigendes Schmunzeln zog sich über sein Gesicht. "Und wenn oder was soll ich eurer Meinung nach ficken?" "Ist mir vollkommen gleich, solange ich nicht davon geschwängert werde. Zur Sicherheit am besten euch selbst." "Habt ihr eine Vorstellung davon, wie ich das anstellen soll? Ich für meinen Teil sehe einige kleine Hindernisse." "Ihr seid ein intelligenter Mann, ich bin mir sicher, dass ihr einen Weg findet." Seine Augenbrauen hoben sich langsam. "Wenn ich so ein intelligenter Mann bin, wie ihr sagt, warum glaubt ihr dann ich sei nicht Geeignet die Aufständischen zu führen? "Weil erfahrungsgemäß die intelligentesten Leute die größten Dummheiten machen." "Ach, und diese Erfahrungen habt ihr wo gemacht." "Ich habe mein gesamtes Leben Menschen inbesondere Militärs beobachtet, ihr könnt mir glauben, aber das tut ihr wahrscheinlich sowieso nicht, weil ihr mich für ein kleines unfähiges Kind haltet." "Ihr seid ein Kind, Ruth."
Kaum hatte er diese Wörter ausgesprochen, da trat Ruth ihm schon so stark sie konnte - und das war durchaus stark - seitlich gegen die Nase und stellte befriedigt fest, dass sie offensichtlich gebrochen war. Doch zu ihrer Verwunderung zuckte er nur kurz zusammen und ballte die Fäuste vor Wut, wärend sein Blut ihm über die grimmig verzogenen Lippen und das Kinn rann und schließlich auf sein weißes Leinenhemd tropfte. Obwohl jeder den sie kannte anders reagiert hätte, ließ sie sich nicht beirren. "Ich wünsche euch eine grauenvolle Nacht,", sagte sie im gleichen Tonfall, in dem man im Normalfall wohl die positive Variante dieser Redewendung wünschte, "wir sehen uns morgen früh." Gemächlich stolzierte sie davon, ging die schmale Holztreppe hinauf, und schloss leise die Tür zu ihrer Kammer und sah durch das kleine Fenster zu, wie Devon ein paar frischgebackene Soldaten anbrüllte.
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Beitrag  Bat So Apr 24, 2011 11:16 pm

Am nächsten Tag regnete es, als ob alle Flüsse des Himmels mit geballter Kraft auf die Erde hinabstürzten. Trotz der eisigen Kälte und Devons eindringlichem Bitten, lies Ruth nicht zu, dass die Musterung verschoben wurde. Im Gegenteil. Die Umstände würden das Durchhaltevermögen ihrer Männer testen. Der Nachteil daran war, dass auch sie frieren musste. Aber, auch wenn es etwas lästig war, bis auf die Knochen durchnässt im strömenden Regen zu stehen, besaß sie dieses Durchhaltevermögen. Ob Devon es ebenfalls hatte würde sich herausstellen.
Doch davor musste sie mit ihm reden. Den ganzen Morgen wartete sie an der Haustüre darauf, dass er auftauchte, und beinahe sie aufgegeben, da kam er, für dieses Wetter gänzlich unpassend gekleidet, die Treppe herunter. Genau wie sie trug er eine lederne Jacke um sich vor der Nässe zu schützen, darunter allerdings hatte er mindestens zwei dicke Wollhemden angezogen, um sich vor der Kälte zu schützen. An den Beinen trug er ebenfalls nur eine Lederbesetzte Wollhose und sie konnte sich kaum Vorstellen, welche Unmengen an Matsch ihm in die Knöchelhohen Stiefel schwappen würde. Ruth, würde zwar zunächst viel mehr der Kälte ausgesetzt sein, dafür würde sie später, wenn Devons dicke Kleidung sich mit Wasser vollgesogen hatte, in ihrem dünnen, für alle Fälle schwarz gefärbtem Leinenhemd, den hautengen Lederhosen und den fast kniehohen, fest geschnürten Stiefeln weitaus weniger schlottern, aber aus diesem Fehler sollte er besser selbst lernen.
"Devon! Ich muss mit euch reden.", rief sie ihrem sogenannten 'Partner' entgegen. "Gestern Abend tut mir nicht im geringsten Leid, allerdings sollten wir zumindest vor
den Männern eine Einheit bilden. Es gibt nichts schwächeres, als eine Führung, die nicht bis ins kleinste Deteil hinein stark ist." Kurze Zeit blieb er stehen, zog linke Augenbraue hoch - wobei Ruth auffiel, dass seine noch immer perfekte Nase keinerlei Veränderungen zeigte, vielleicht war sie doch nicht ganz gebrochen gewesen, sondern hatte nur jede Menge Blut verstreut - und antwortete in ihr in einem leicht herablassendem Tonfall: "Ihr habt recht. Wie auch immer hoffe ich, dass sich der Vorfall von letzter Nacht nicht wiederholen wird. Ich verletze nur ungern Frauen." Jetzt war sie also eine Frau. Das war wenigstens ein kleiner Fortschritt. "Wieso? Ist es euch zu wieder Frauen zu berühren?", konterte sie. "Nein, ich möchte nicht als Rüpel dastehen, weil ich Leute angreife, die schwächer sind als ich." "Das letzte Mal, als darüber beraten wurde, wurdet ihr mir, soweit ich weiß, gleichgestellt." "Wir werden sehen, wie lange sich das noch so verhält." Dieser Mann hielt sich wirklich für etwas besseres. "Das kann ich euch schon jetzt vorraussagen.", sie trat einen Schritt zu Devon hin, "Bis zu dem Moment in dem ihr kläglich versagt." "Ich versage kläglich? Ihr seid-" Im selben Augenblick, indem er gerade eine lange Reihe Beschimpfungen von sich geben wollte, öffnete Ai, ein alter, Bekannter ihrer Mutter, der bis zum rechten Oberschenkel ein Holzbein hatte und vorrübergehend als Sprecher fungierte, die einst massive Holztür und stecke den runden, hochroten Kopf schwer Athmend durch den Spalt. "Kinder, es sind hunderte von Leuten dort draussen und ich kann denen nicht viel länger sagen, dass ihr gleich kommen werdet." Der ältliche Mann sprach in einem so starken Frameij-Akzent, dass Ruth einige Sekunden benötigte um den Sinn der Worte zu begreifen. Devon verstand ihn schneller: "Sofort, ich muss nur noch etwas mit meiner Partnerin klären." "Jetzt!", fuhr Rachel, die unbemerkt hinter sie getreten war, dazwischen. "Ma'm,", protestierte Devon, "wir stimmen in einigen Punkten noch nicht überein, und ich -" "Ihr hattet genug Zeit euch mit meiner Tochter zu beraten." Obwohl sie körperlich viel kleiner war als Devon, schien sie ihn im Gespräch unm mehr als einen Kopf zu überragen. "Wenn ihr nicht erscheint wird man euch für... schwach halten. Also: husch, husch." Mit einem beinahe hämischen Grinsen hielt Ai ihnen die Tür auf. Ruth seufzte und schritt, gefolgt von einem vor Wut kochendem Devon hinaus in den strömenden Regen. "Ich habe wirklich das Gefühl, sie findet gefallen daran." "Haltet den Mund."


Zuletzt von Bat am Do Mai 12, 2011 8:51 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag  Bat Fr Apr 29, 2011 6:07 pm

Ruths Resignation erreichte den Höhepunkt, als sie sah, was Ai unter 'Hunderten' verstand. 200 Mann. Höchstens. Das sah vielleicht nach vielen aus, aber wenn man Krieg führen wollte waren es verdammt wenig. Ai lief ein paar Schritte vorraus und führte sie zu einem provisorischen Holzpodest, von dem man, war man ersteinmal die glitschigen Treppen hinaufgestiegen, einen guten Überblick auf die erbärmliche Menge hatte. "Möchtet ihr beginnen?", wandte sie sich an Devon, nun doch, gegen all ihre Vorsätze nervös. Ohne ihr eine Antwort zu geben räusperte er sich laut und ließ so auch die letzten Gespräche zwischen den Männern verstummen. Das einzig übrige Geräusch war das scharfe Prasseln des Regens. Devon holte tief Luft.
"Männer. Wir sind hier, weil wir alle das gleiche anstreben: Die Freiheit jedes Mannes dieses Landes. Wir sind alle hier, weil wir das gleiche Ziel verfolgen: den Untergang dieses Systems der Unterdrückung." Er sah Ruth an. Sie war an der Reihe. "Natürlich wird es uns nie möglich sein sie durch Zahl oder Fähigkeit zu schlagen. Aber wir können sie durch Kampfgeist und Willen ynahmen, und den wir uns gemeinsam mit unserer Freiheit zurückholen werden!" Beinahe euphorisch  schnappte sie nach Luft und sah Devon an. Sein Blick war vollkommen hart, aber sein Mund formte lautlos das Wort 'Schlampe'. Sie musste grinsen. "Freiheit,", wendete sie wieder an die tobende Masse," ist nie umsonst, sie wird mit Blut bezahlt, aber sagt mir, wollt ihr lieber das Risiko eingehen zu sterben, oder in Unterdrückung leben. Ich sterbe lieber. Aber bevor ich das tun muss werde ich kämpfen. Werde gemeinsam mit euch Kämpfen." Mit geschlossenen Augen stand sie einfach nur da und genoss die tobende Menge. Dann holte sie erneut tief Luft. "Bis zum Tod kämpfen wir, und in jedem Fall werden wir ihnen zeigen, dass sie nicht über uns herrschen können!"
Nachdem der lauteste Jubel abgeklungen war klatschte hinter ihr ein einzelnes Händepaar, laut und in aller Ruhe. "Nicht schlecht fürs Erste.", kommentierte eine tiefe Stimme. Erschrocken riss sie die Augen auf. "Vater!" Wie beinahe jedes Mal, wenn sie John gegenüberstand suchte Ruth fieberhaft nach einer Entschuldigung, für was wusste sie selbst nicht genau, doch er durchschaute sie - wie beinahe jedes Mal - sofort. "Spar' dir die Mühe, die Ansprache war gut. Ich wusste, ich habe keinen Fehler gemacht, als ich für diese Aufgabe auswählte" Neben ihr kniff Devon die Lippen zusammen. Es missfiel ihm deutlich, dass Ruth die Anerkennung bekam und nicht er, aber etwas zu sagen kam nicht in Frage. Sich mit John anzulegen wagte keiner - außer Cat. Aber Cat ließ sich ohnehin von niemandem beeindrucken. Jedenfalls seit Emieen, Ruths Großmutter, starb. Aber das ist eine völlig andere Geschichte.
Ai meldete sich zu Wort: "Würdet ihr mir bitte folgen. Man hat dort hinten ein Zelt für sie aufgestellt." Er deutete darauf, sprang von der Plattform und bahnte sich humpelnd einen Weg durch die Massen. John folgte ihnen nicht, sondern schlug gemächlich den Weg durch Regen und Schlamm zurück zum verfallenen Gutshaus ein.
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Beitrag  Bat Di Mai 17, 2011 8:37 pm

Als er ankam, wartete sie schon und schaute ihn stumm an. Das sagte, nicht wie bei den meisten anderen Leuten, nichts aus. Es war ihr Gesichtsausdruck für alle ausgeprägten Stimmungen, aber irgendetwas in ihrer Haltung wies auf etwas Negatives hin. Sie war etwas Besonderes. Keine offensichtliche Schönheit, aber mit einem gleichmäßig und symmetrischem, schmalen Gesicht ausgestattet, welches von ihrem honigblonden Haar, das glatt zu ihrer schmalen Taille hinunterfloss, als ob man es zwischen zwei heißen Eisen hindurchgezogen hätte und einem so verworrenen Charakter, dass selbst er oftmals insgeheim gespannt war, wie ihre Entscheidung ausfallen würde. Vielleicht war gerade das der Grund, weshalb er sie so sehr liebte. (das war jjs version, jez kommt john... XD) Ihre eher rot als braunen Augen, die besonders wenn sie durch etwas aus der Ruhe gebracht worden war, oder nachdem sie gewandelt war ersteren Farbton annahmen, störten ihn nicht im geringsten, trotzdem war er froh, dass keines der Kinder sie geerbt hatten.
Eine Weile warteten beide darauf, dass der Andere etwas sagte, dann beschloss er ein eher belangloses Thema anzusprechen. "Sind die Löcher im Dach schon gef(l)ickt?" "Nein." Definitiv negativ. "Was ist los?" "Ich mache mir Sorgen um Ruth. Sie ist noch ein Kind, sie kann keine so große Verantwortung übernehmen. Was ist wenn sie Scheitert? Sie wird das nicht verkraften. Und was ist mit Devon? Du weißt rein gar nichts über ihn. Er könnte für "sie" arbeiten, wahrscheinlich hat er überhaupt keine Erfahrung. Und was ist, wenn sie sich in ihn verliebt? Glaub mir, John, das ist nicht so absurd, wie du denkst, Devon ist ein gutaussehender, junger Mann und wird ständig um sie herum sein. Du kannst problemlos die Führung übernehmen, versuch nich zu leugnen, dass du der Grund für den Fall der Catlands warst. Wenn du Devon einbinden willst, tu das, aber nicht Ruth!" John stöhnte innerlich und packte sie fest bei den Schultern. "Rachel, Ruth ist gut darin, sehr gut sogar. Ihr ganzes Leben hat sie darauf hingearbeitet. Ich glaube es tut ihr gut einmal ein wenig Erfahrung sammeln zu können. Und sie hat ein Gespür für Menschen, das noch nicht einmal Cat ausstechen kann, wenn es um die Grenzen dieser Menschen geht. Sie brauch einen Mann nur anzusehen und weis zwei der im Krieg wichtigsten Dinge, welche die meisten nicht einmal selbst kennen: Wie weit würde er gehen und wie weit kann er gehen. Und ", unwillkürlich musste er schmunzeln,"Sie wird sich nicht verlieben, wahrscheinlich jede andere, aber nicht sie. Hey, ich werde ein Auge auf sie haben." Ohne ihre Schultern loszulassen versuchte er ihr einen beruhigenden Kuss zu geben, doch Rachel wich aus:
"Keydon! Wie geht das Dach voran?" Oh, toll. Keydon. An seinem Blick konnte John sehen, dass nicht nur er so empfand. "Beinahe dicht. Nur ein paar Löcher müssen noch geflickt werden, aber das mache ich jetzt von draussen. Chester wollte es unbedingt machen. Ich lasse doch kein Kind aufs Dach steigen." Die gute Laune mit der er am Morgen aufgesanden war, verschwand bei der Erwähnung Chesters Namens vollkommen. Tyara, seine ältere Tochter hatte vor sich mit Chester zu verbünden. Zwar hieß das, dass Rachel definitiv nicht mehr in Versuchung geraten würde mit Keydon zu schlafen, bedeutete aber auch, dass er offiziell mit Keydon verwandt sein würde und der Gedanke ekelte ihn auf unbestimmte Art und Weise an. Rachel schüttelte seine Arme ab, dann trat sie zu Keydon. "Pass auf, es ist nicht gerade ungefährlich, wenn du nicht ausrutschst, brichst du ein." Sie stand nun näher an Keydon, als sie vorher an ihm gestanden war. "Mir passiert schon nichts." Mit einem letztem, etwas verschmitzten Grinsen ging er durch die noch immer offenstehende Tür in den Regen. "Rachel.", versuchte John erneut sie davon zu überzeugen, dass Ruth geradezu dafür geschaffen war diesen Krieg zu gewinnen, "Ich habe an alles Gedacht, ich werde ein Auge auf sie haben und ich bin mir sicher, dass auch Devon sie davon abhalten wird unüberlegte Dinge zu tun." Sie schnaufte verächtlich. "Ich weiß, dass du glaubst Devon würde uns bei der nächstbesten Gelegenheit verraten, wir können es nicht ausschließen. Du musst diesmal einfach einmal einem Menschen vertrauen. Mir ist klar, dass es schwer sein wird, nicht an das Wissen, was ein Mensch als nächstes tun wird, sondern an sein Gewissen zu glauben. Versuch es, Rachel, Rae, bitte. Sie kennen meine Strategien und Schwächen, das hat sich gezeigt, als sie den Plan am Plie'Keen (irgendeine Sprache für Drittmond, gemeint der Tag an dem Fox (Jane), John, Josh, Kitty, Leo, Lynn und Taylor gefangen genommen worden sind) durchschaut haben. Weder Devon noch Ruth können es alleine schaffen. Zusammen sind sie die momentan die einzige Hoffnung die wir haben."
Bei der Erwähnung ihres alten Kosenamens, der sie wohl immer an glücklichere Zeiten erinnerte, wirkte sie plötzlich erschöpft. Ein Anblick der durch die ärmliche, grau-braune (abgefuckt kann ich ja nich schreiben) Bauernkleidung (da fällt mit ein... WHAT EVER HAPPENED TO HENRY?), welche sie hier aus praktischen Gründet bevorzugt trug, unterstrichen wurde. "Es muss eine Möglichkeit geben, es ist nicht nötig.", flüsterte sie schon beinahe, dann drehte sie sich um und ging langsam, so als würde sie darauf warten, dass er noch etwas sagte, den schmalen Gang hinunter. Als sie schon fast an der hölzernen Tür angelangt war, die zum alten, zum Speise- und Aufenthaltsraum umfunktionierten Stall führte, in dem es zwar fürchterlich nach Dung stank, der jedoch, abgesehen von der Küche, der eine Wand fehlte, das einzig große Zimmer des Gebäudes war, platzte etwas in John. Inzischen war er sicher, dass sie ihn mit Keydon betrogen hatte. Die Art und Weise, wie sie ihn ansah, seit John zurückgekommen war, wie sie John ansah, wie sie mit ihm sprach, es stimmte alles nicht. Er verlohr sie. Wie konnte sie das tun? (*stöhn* klischeeee...eee...e) Und warum gerade er?!? Das war nicht richtig. "Es wäre nicht nötig, wenn du uns nicht in diese Lage gebracht hättest." Ruckartig blieb sie stehen, wirbelte herum und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Es waren Feinheiten, an denen John, nur weil er trotz des Verbotes noch immer regelmäßig wandelte, erkannte, wie sehr seine sonst so resistente Noch-Gefährtin von der Erinnerung an dieses Ereignis, über das gewöhnlich strickt geschwiegen wurde, verletzt wurde: An ihren unteren Liedern bildete sich eine verdächtig glitzernde Linie und ihre perfekt geschwungene Unterlippe (o.O, JJ) begann, obwohl sie die Zähne fest zusammenbiss und den Unterkiefer anspannte zu zittern.
Wundervoll. So würde er sie bestimmt nicht verlieren. Aber konnte nicht anders, als sich zu wünschen, dass sie genauso Schmerz empfand wie er es tat. Angewidert von sich selbst verschloss er sein Gesicht, sah noch einmal in ihre verletzten Augen und - er hasste sich selbst um so mehr dafür - stieg die steile Holztreppe zu seiner Linken hinauf, lief weg, ließ sie, Rachel, allein zurück.
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Beitrag  Bat Mi Jun 22, 2011 11:32 pm

Nachdem er ein paar Minuten unentschlossen am oberen Ende der Treppe gewartet hatte, wagte John sich, vorsichtig nicht Rachel zu begegnen, wieder die Stufen hinab. Er warf einen Blick in den Aufenthaltsraum und sah Leonora, die dort allein über den großen Soramholztisch gebeugt saß und ein kleines Stück Kohle in der Hand hielt. Sofort wusste er, dass sie zeichnete, denn es war die einige Situation in der sie das Risiko einging ihre Finger zu verschmutzen. Ein zweites Mal hielt er inne um abzuwägen, was er tun sollte, dann ging er durch den steinernen Rahmen, dem schon lange eine Tür zu fehlen schien, entschlossen auf sie zu. Vor gar nicht langer Zeit wäre Leonora Areth (die betonung ist auf dem a), die letzte Person der er sich anvertraut hätte, jetzt war sie die Einzige: Tracker und Josh, mit dem er in dieser Angelegenheit ohnehin nicht hätte reden können, da dieser ganz sicher seine Schwester verteidigen würde, befanden sich in Gefangenschaft, genau wie Jane, und John war kein Mensch der viele Freunde machte. Dafür war sein allgemeines Misstrauen gegenüber allen Menschen viel zu ausgeprägt. Blieben nur noch Rachel, welche das Problem darstellte, Cat, auf deren Binsenweisheiten und Ratschläge das Liebesleben (Sex würde er iwie nich sagen) betreffend er besonders jetzt gerne verzichtete und Leo, die er nach ihrer unfreiwillig gemeinsam verbrachten Zeit wenigstens etwas besser verstand. Sie war so vertieft in ihre Arbeit, dass sie ihn entweder nich bemerkte, oder darauf verzichtete aufzusehen, um festzustellen wer den Raum betrat.
Über ihre Schultern konnte er eine halbfertige, fein detaillierte Zeichnung eines Adlers, wie sie selbst einer war, erkennen.
Nach etwa einer halben Minute zuckte sie heftig zusammen und lies die Kohle fallen. "John! Flia (Fleia gesprochen ) (Katzengöttin, ich kann mal n Steckbrief machen.), du hast mich erschreckt! Was willst du?" "Ich habe nichts zu tun." "Du könntest Ruth und Devon helfen." "Nein. Sie sollen das alleine schaffen." Prüfend zog sie die Augenbrauen hoch, doch er wich ihrem Blick aus, ging um den Tisch herum um Zeit zu sparen und setzte sich der optisch noch etwa 18 Jährigen gegenüber. "Ich-" "Sprech nicht mit mir über Rachel, du weißt, dass ich nicht zuhören kann." Wie hatte sie das wissen können? Nur wenige Sekunden später las sie wieder seine Gedanken: "Sie ist vorhin weinend hier vorbeigelaufen. Und die Gelegenheit bei der sie weint ist wenn sie mit dir gestritten hat." "Ich könnte wetten das tut sie auch auch wenn Keydon-" "John!", rief sie entrüstet, in einer für ihre helle Stimme außergewöhnlichen Lautstärke, sodass John befürchtete die gesamte Hausgemeinschaft würde sie hören. "Ich kann nicht glauben, dass ich DIR gleich DAS versichern werde, Rachel liebt dich. Du warst nich dort, du hast nicht erlebt, was sie alles für dich getan hat. Für dich hat sie uns alle verraten, ihre Vertrauten, ihre Familie, auch Keydon. Und obwohl das jetzt gute zwei Jahrzehnte her ist, wird sie dich nicht einfach aufgeben. Selbst als du tot warst hat sie nie aufgehört dich zu lieben. Außerdem kannst du dir solange sicher sein, wie sie weint." Mit dem überzeugten Blick noch immer fest auf John gerichtet, schob sie eine hellbraune Haarsträhne, die sich in ihrer Aufregung aus dem ordentlichen Zopf gelöst hatte hinter das Ohr. Auf eine eigenartige Weise bewunderte er Leonoras einfache Sicht der Dinge. "Hör auf wie Kitty zu sprechen, ich bin momentan wirklich froh sie nicht um mich zu haben." "Ich meine es ernst, du hast es wirklich gut getroffen, mein Gefährte fickt wahrscheinlich gerade SIE." Sie hatte recht. Tracker und Lynns Beziehung war schon immer etwas ZU eng gewesen. Nun waren sie allein zusammen. Irgendwo. Trotzdem wunderte es ihn, dass sie es so direkt ansprach. Er hätte eher erwartet, dass sie diese Offensichtlichkeit verdrängte. "Seit wann bist du so zynisch?" "Seit wann bist du so zynisch?" "Schon immer." "Du bist nicht immer zynisch gewesen, nicht bevor du gestorben bist." Langsam machte sie ihn wirklich verrückt. "Ich bin nie gestorben." "Nein, aber du bist verschwunden und alle dachten du seist tot - und du hast dich verändert." "Vielleicht, aber wage zu sagen ich war vorher schon zynisch." "Das warst du nicht!" "Du weißt es nicht mehr." Leonora zog scharf Luft ein, dann setzte sie an um zu wiedersprechen, schloss ihren Mund wieder und musste eingestehen, dass er recht hatte.
Plötzlich schnappte sie ein weiteres Papier, nahm die Kohle wieder auf und kritzelte ein paar Linien darauf. Als sie Blatt kurze Zeit später hochhielt erkannte John, dass es sich um zwei einfache, aber trotzdem klar erkennbare Portraits  handelte. "Das,", sagte Leonora und zeigte auf das linke der Gesichter, auf dem sie sonderbar glücklich aussaht,"ist Rachel wenn du da bist." Dann deutete sie auf das zweite der Bilder, auf dem Rachel einen ähnlichen Gesichtsausdruck wie auf dem anderen trug, ihre Augen aber zeugten von großer Erschöpfung. "Das ist Rachel wenn du gerade nicht da bist. - Wenn ihr euch streitet sieht sie allgemein traurig aus." Möglicherweise stimmte das, aber man konnte mehr als eine Person auf einmal lieben. "Und wie schaut sie ihn an?" Leonora seufzte genervt. "Nicht auf die gleiche Weise wie sie dich ansieht." "Natürlich nicht. Ihr Blick sagt: nimm mich hier und jetzt." Es war wahrlich eine lange Zeit vergangen seit sie John das letzte Mal so angeschaut hatte. "Du solltest die Dinge wirklich nicht immer derart pessimistisch sehen. Vielleicht hättest du dann auch eine etwas freundlichere Ausstrahlung." Plötzlich war ihre alte Version zurück und John sah wenig Sinn darin mit dieser zu diskutieren. "Ich sollte nachsehen wie sich Ruth und Devon schlagen." Den Scherz es wörtlich gemeint zu haben ersparte er ihr. Jedoch war ein kühles "Tu das." ihre einzige Reaktion. An der Stalltür, die direkt auf das mit Unkraut überwucherte Feld hinter dem Gebäude blieb er stehen. "Tracker hat sich für dich entschieden, nicht für Lynn. Er ist bei dir geblieben." Als er nach kurzem Warten keine Antwort erhielt schob er den Riegel zurück.
Natürlich ging er nicht zum Zelt auf dem Hof, sondern hielt auf den Saum der Hügelkette - ein Vorgebirge der westlichen Edges - der sich unweit des Gutes befand zu. Es dauerte nicht lange bis der Hof außer Sicht geriet. Im selben Moment fiel er in einen schnellen Trab, dann lief er so schnell er konnte. Jede Zelle seines Körpers verlangte danach zu wandeln, nur um noch schneller zu laufen. Doch sein Verstand, der ihm mitteilte, dass die Wahrscheinlichkeit, dass hier irgendwo Bauern, vielleicht sogar Späher herumirrte dafür viel zu hoch war. Beinahe wäre er ins Wasser gefallen. Kurz bevor das Gelände sich anhob, hatte sich ein kleiner See, hauptsächlich aus Schmelzwasser bestehend, gebildet. Notgedrungen blieb John stehen. Die  Stille an diesem Ort war beeindruckend. Sein schwerer Atem, der weiße Schwaden in der kühlen Luft und das Prasseln des Regens auf Wasser und Laub waren zu hören. Eine Weile stand er einfach nur dort, dann fuhr er sich mit Rechts durch sein zerzaustes und völlig nasses, braunes Haar, hob einen flachen Stein vom Boden auf und sah zu, wie dieser vier mal auf der Wasseroberfläche hüpfte (geht des überhaupt?), bevor er durch schwarzes Wasser auf den Grund sank.
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